Wie gelingt guter Content, der gleichzeitig kreativ, authentisch und effizient ist – und dabei nicht die menschliche Note verliert? Für viele Content-Schaffende ist das ein Drahtseilakt. KI kann dabei unterstützen – doch wie bleibt das Menschliche spürbar? Die Marketingberaterin und Texterin Eva List hat darauf eine ebenso kluge wie kreative Antwort: Mit nur einem einzigen Zoom-Interview zeigt sie, wie eine ganze Content-Welle entstehen kann, die authentisch und ansprechend ist.
Ihr Ansatz: Marketing der Zukunft heißt nicht verkaufen, sondern verbinden. Ob auf der Bühne, im Podcast, im Blog oder in ihrer Beratung – alles, was sie tut, ist „Funkenflug“. In zwei LinkedIn-Learning-Kursen teilt sie ihr Wissen darüber, wie starke Worte echte Wirkung entfalten. Und mit dem Vitamin-P Pommes-Netzwerk bringt sie Frauen zusammen – denn Pommes stehen für sie nicht nur für Genuss, sondern für echte, ehrliche Verbindung.
Wir freuen uns, Eva List als Referentin für unseren BVCM Online-Themenstammtisch gewonnen zu haben. Mit ihrem Thema „Authentischen Content mit KI erstellen“ hat sie bereits im vergangenen Jahr bei den Social Media Marketing Days des Rheinwerk Verlags das Publikum begeistert und für zahlreiche Aha-Momente gesorgt. Um einen ersten Vorgeschmack auf das Thema zu geben, haben wir im Vorfeld ein Interview mit ihr geführt.
Was haben Pommes für dich mit ehrlicher Verbindung zu tun? Welches Bild hast du vor Augen, wenn du an Pommes denkst?
„Ich denke an Freibad, Kirmes, Kindergeburtstag. Momente, in denen ich mit Menschen zusammen bin, um eine echt gute Zeit mit ihnen zu verbringen. Pommes sind barrierefrei, glutenfrei und vegan. Ohne Schnickschnack und überall willkommen. Sie vertragen sich sehr gut mit Beilagen jeder Art. Dabei sind Pommes einfach nur in Streifen geschnittene Kartoffeln – ehrlich und bodenständig.“
Gibt es etwas, das du früher manuell gemacht hast und heute nie wieder ohne KI machen würdest?
„Sortieren und Erstellen von Listen. Auch wenn die Liste ein Teil meines Nachnamens ist, so fehlt mir da die Muße. Ich verzettel und verliere mich dann in Formatierungen und bin froh, dass ich mir die Listen schnell und einfach mit ChatGPT erstellen und anpassen lassen kann. Besonders gerne lasse ich mir aus umfangreichen PDF- Übersichten erstellen.“
Wenn du nur ein KI-Tool behalten dürftest – welches wäre es, und warum?
„ChatGPT – das kann so ziemlich alles, was ich brauche und wahrscheinlich mehr, als ich weiß. Ich probiere gerne etwas aus und mag, dass die KI ganz intuitiv funktioniert. Von Transkribieren bis Schneiden von Videos habe ich schon einiges schnell erledigen können. Ich bin immer wieder erstaunt, was das Tool alles kann. Es ist längst mehr als ein reines „Schreibprogramm“.“
Wie testest du neue KI-Tools? Hast du eine Art „Eva-Test“, bevor ein Tool in deinen Workflow darf?
„Meistens kommen die Empfehlungen aus meinem Content-Queens-Netzwerk. Wenn sie ein Tool nützlich finden und es bereits getestet haben, werde ich neugierig – und probiere es aus.“
Viele Menschen haben das Gefühl, dass Künstliche Intelligenz Inhalte zwar schneller, aber auch seelenloser macht. Wie kriegt man den menschlichen Funken da wieder rein?
„Mir hat ein Programmierer, der sich mit semantischen Analysen (Wortwirkungsanalysen) beschäftigt, gesagt, dass wir keine Angst vor KI haben sollten. Für ein neues Tool zum Medienkonsum wollte ich KI ursprünglich ausschließen, weil ich ihr nicht traue.
Er hat mir dann sehr anschaulich erklärt, dass alles, was in dieser KI steckt, ja von Menschen trainiert wird – und dass wir im Grunde schon immer mit Formen von KI gearbeitet haben. Das ist eigentlich nichts Neues. Es sind einfach große Datenmengen, die als Trainingsgrundlagen dienen und durch ein mathematisches Konstrukt verarbeitet werden, das schließlich Wahrscheinlichkeiten als Ergebnisse liefert.
Ich muss sagen: Wenn wir bewusst mit KI umgehen, können wir dadurch sogar wieder mehr Menschlichkeit gewinnen. Wir werden feinfühliger – und achten bewusster darauf, was wir konsumieren. KI fördert menschliche Funken!“
Glaubst du, dass Künstliche Intelligenz Denk- oder Schreib-Faulheit fördern kann – und wenn ja, wie schützt du dich davor?
„Nein, das glaube ich nicht. KI macht uns effizienter. Sie schafft neue Möglichkeiten.
Wir Menschen wollen es uns immer einfach machen – wir lieben Abkürzungen, um mehr Zeit für Neues zu haben. So geht es mir zumindest: Ich bin nicht fauler geworden. Ganz im Gegenteil – ich bin produktiver und kann viel mehr Ideen umsetzen.
Viele Menschen machen trotzdem noch Sport und bewegen sich gerne, weil sie wissen, dass es ihnen guttut. Aber das ist mit Sicherheit auch etwas ganz Persönliches.“
Was sind die zentralen Punkte deines Vortrags – und was können die Teilnehmenden konkret mitnehmen?
„Mir geht es darum zu zeigen, dass ein gut geführtes Interview zu einem spannenden Thema aus dem Unternehmenskontext die Grundlage für authentischen, schnell produzierten Content sein kann. Mit der passenden KI generiere ich aus einem einzigen Interview eine Vielzahl an Content-Schnipseln. Der Begriff Resonanz spielt dabei eine zentrale Rolle. Wer im Social Media-Marketing arbeitet, ständig von vorne anfängt und sich im Kreis dreht, hält nach diesem Vortrag einen unerschöpflichen Content-Schatz in den Händen – ein bisschen wie ein Content-Schlaraffenland.“
Einen herzlichen Dank an Eva List für das Gespräch!
Der Online-Vortrag findet am Dienstag, 27. Mai 2025 von 12:00 Uhr – 13:00 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Das Angebot richtet sich an alle, die im Community- und Social-Media-Management tätig sind. Eine Mitgliedschaft im BVCM e.V. ist nicht erforderlich. Nicht-Mitglieder des Verbandes mögen sich bitte für den Vortrag per Mail an marilena.berlan@bvcm.org melden. Der Zugangslink wird einige Tage vor Veranstaltungsbeginn an die Teilnehmer:innen versendet.