Social-Media-Manager, Community-Manager, Corporate-Community-Manager, E-Professional-Manager, Online-Social-Specialist, Influencer-Manager. Die digitale Berufswelt hat viele neue Berufsbezeichnungen hervorgebracht. Eine einheitliche Benennung gibt es im Social-Media und Community-Professional-Bereich nicht. In der BVCM-Studie „Social-Media und Community-Management in 2016“ haben 27 % der Befragten Social-Media-Manager, 14 % Community-Manager und 52 % sonstiges als aktuellen Jobtitel angegeben.

Doch selbst wenn zwei Personen den gleichen Jobtitel haben, so muss dies noch nicht gleich heißen, dass sie auch den gleichen Job ausüben. Gerade im Bereich des Community-Managers gibt es hier große Unterschiede. Je nach Art der Community unterscheiden sich die Anforderungen und Tätigkeiten im Berufsalltag sehr stark. Abhängig davon, ob der Community Manager seine Community auf externen social Media Kanälen oder auf einer eigenen Plattform betreut.

Gemeinsamkeiten im Job

Unabhängig davon ob die Community auf einer externen oder internen Plattform agiert, hat ein Community-Manager vielfältige Aufgaben und Anforderungen. Die Anfragen der User müssen beantwortet und moderiert werden, Streitigkeiten geschlichtet und Spam entfernt werden.

Der Community-Manager braucht gute interne Kontakte in diverse Abteilungen des Unternehmens um schnell und korrekt auf Useranfragen reagieren zu können. Der Community-Manager ist in beiden Fällen ein Sprachrohr des Unternehmens nach außen in die Öffentlichkeit.

Community-Manager eines sozialen Netzwerks

Viele Social-Media-Manager arbeiten aufgrund ihrer Tätigkeit eher als Community-Manager und sind sich dessen nicht bewusst. Ein Social-Media-Manager ist für die strategische Ausrichtung zuständig, wie zum Beispiel auf welchen Plattformen soll das Unternehmen aktiv sein, welche Werbekampagnen werden durchgeführt und welche Kooperationen eingegangen. Ein Community-Manager ist hingegen für die operative Betreuung der Community in den sozialen Netzwerken verantwortlich.

In sozialen Netzwerken, wie zum Beispiel Facebook, werden meist täglich neue Posting auf der Fanpage eingestellt. Die Kommentare der User beziehen sich auf diese Postings und die Diskussion entwickelt sich unterhalb des Posts. Sofern das Thema kein großer Aufreger ist, verschwindet die Diskussion schnell in der Bedeutungslosigkeit und wird vom nächsten Post und der nächsten Diskussion abgelöst. Die Diskussionen, die ein Community-Manager auf externen Plattformen zu betreuen hat, sind also meist tagesaktuell.

Postings des Unternehmens und Kommentare der User erreichen aufgrund der Ausrichtung der Plattform nicht nur Mitglieder der Community, sondern auch die mit den Mitgliedern verbundene Kontakte. „Person x hat Kommentar y hinterlassen“ oder „Person x hat z geliked”, wird auch Personen angezeigt, die der Fanpage des Unternehmens nicht folgen.

Kommt es zu Unmut über das Unternehmen kann ein Thema sich so schnell mal viral im sozialen Netzwerk verbreiten und große Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Ein weiterer großer Punkt in der Tätigkeit eines Community-Managers auf externen Plattformen liegt in der Erstellung und dem Publizieren von Content.

Die User eines sozialen Netzwerks folgen gemeinsam der gleichen Unternehmens-Fanpage und interagieren zusammen in Kommentaren zu dem Unternehmen. Verbindungen zwischen den einzelnen Community-Mitgliedern in Form eines direkten Austauschs, unabhängig von den Kommentaren, gibt es aber eher selten.

Community-Manager einer On-Domain Plattform

Die Aufgaben eines Community-Managers einer On-Domain Plattform unterteilen sich in zwei Bereiche. Zum einen den operativen Part in der aktiven Betreuung der Community und zum anderen dem strategischen Part in der aktiven Weiterentwicklung der Community.

Die operative Tätigkeit unterscheidet sich hierbei in diversen Punkten von den Aufgaben eines Community-Managers eines sozialen Netzwerks. Die Inhalte auf der Plattform werden zumeist vom User und nicht dem Unternehmen gepostet. Die Verbindung der User in der Community untereinander ist viel stärker ausgeprägt, sie kommunizieren und interagieren nicht nur mit dem Unternehmen, sondern auch untereinander. Einzelne User, die sich besonders in der Community engagieren, können als sogenannte Super-Moderatoren das Community-Team unterstützen und helfen durch eine besondere Kennzeichnung am Profil und mit gesonderten Rechten bei der Moderation der Beiträge.

Diskussionen auf der Plattform haben länger Bestand und werden langfristiger und ausführlicher behandelt. Der Content erreicht nur die Mitglieder der Community und Aufreger-Themen bleiben innerhalb der Plattform, sofern sie nicht von externen Medien aufgegriffen werden.

Der Community-Manager einer On-Domain Plattform steht viel stärker im Fokus, als ein Community-Manager auf einem externen sozialen Netzwerk und ist meist mit Bild und Name in der Community bekannt.

Die Beziehung sowohl zwischen den einzelnen Mitgliedern der Community, als auch zwischen Community-Manager und Mitgliedern ist persönlicher und näher als in Communities auf externen sozialen Kanälen.

Die Aufgaben im Bereich der strategischen Weiterentwicklung eines On-Domain Community-Managers haben Gemeinsamkeiten mit den Aufgaben des Social-Media-Managers oder auch eines Produktmanagers. Hier geht es darum, wie man die eigene Platfform strategisch weiterentwickeln kann, welche neuen Funktionen und Tools es zukünftig auf der Plattform geben soll. Zusätzlich zu den internen Unternehmenskontakten zur Beantwortung von Userfragen, sind die Zusammenarbeit mit der Technik zur Behebung von Bugs auf der Plattform und den SEO-Abteilungen zur Bewerbung der eigenen Community sehr wichtig.

Unterscheidung der Berufsbilder ist wichtig

Zusätzlich zu den beiden genannten gibt es natürlich auch noch andere Ausprägungen eines Community-Managers, wie zum Beispiel den Corporate-Community-Manager. Je nach Größe und Ausrichtung des Unternehmens vermischen sich die Berufsbilder, so arbeiten beispielsweise viele Professionals bei der Betreuung von externen Plattformen als  Social-Media- und Community-Manager in einer Person oder der Kundensupport kümmert sich um die Beantwortung von Useranfragen. Wichtig ist jedoch sich die Unterscheidung im Berufsbild der Community-Manager bewusst zu machen, um so eine realistische Einschätzung des Berufsalltages zu erhalten und auch um in Personalabteilungen korrekte Stellenausschreibungen formulieren zu können.

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