Der BVCM setzt seine Kooperation mit dem Rheinwerk-Verlag fort: Auch in diesem Jahr ist der BVCM Medienpartner des Rheinwerk-Verlags im Rahmen der SMMDays in Köln. Wir freuen uns sehr, dass wir nach der erfolgreichen Kooperation im Vorjahr auch dieses Jahr gemeinsam daran arbeiten, die Social-Media- und Community-Szene noch besser zu vernetzen. Um einen besseren Einblick in die SMMDays zu erhalten, haben wir Stephan Mattescheck, der für den Rheinwerk-Verlag das Programm der SMMDays gestaltet, wieder einige Fragen gestellt. Die Fragen stellte Christian Soeder.
Christian Soeder/BVCM: Was kann das Publikum der SMMDays erwarten?

Stephan Mattescheck/Rheinwerk: Die Social Media Marketing Days (SMMDays) 2025 bieten vom 13. bis 15. Mai ein umfassendes Programm für Fachleute und Interessierte im Bereich Social-Media-Marketing. Am ersten Tag findet im Residenz-Kino in Köln die Konferenz mit 14 Vorträgen in zwei parallelen Tracks statt. Den Auftakt macht Dirk von Gehlen, Director des Think Tank des SZ-Instituts, mit seiner Keynote „Social Media zwischen Schatten und Licht – wie Marketing auch im Zeitalter von Big Tech leuchten kann“. Er wird dabei aufzeigen, wie Unternehmen die digitale Transformation positiv gestalten. Ein weiteres Highlight ist die Diskussionsrunde „Zwischen Automatisierung und Authentizität – Wie KI das Storytelling verändert“. Hier werden Expertinnen und Experten erörtern, wie Künstliche Intelligenz die Erstellung von Inhalten beeinflusst und welche Strategien es gibt, um trotz Automatisierung authentischen Content zu produzieren. An den folgenden Tagen bieten wir in den Design Offices im Kölner Mediapark noch 2 Tage mit Workshops an. Die SMMDays 2025 sind somit die ideale Plattform, um sich über aktuelle Trends zu informieren, praktische Fähigkeiten zu erwerben und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
BVCM: Auf welchen Workshop freuen Sie sich persönlich am meisten?
Mattescheck: Persönlich freue ich mich besonders auf den Workshop „Content Creation mit KI“, der von Andreas Berens und Carsten Bolk geleitet wird. In diesem zweitägigen Intensivkurs werden die Teilnehmer in die Möglichkeiten der KI-gestützten Content-Erstellung eingeführt und lernen, wie sie diese Technologien effektiv in ihrer täglichen Arbeit einsetzen können.
BVCM: Welche neuen Herausforderungen gibt es 2025 in Bezug auf Community Management?
Mattescheck: Im Jahr 2025 stehen Community Manager vor neuen Herausforderungen, insbesondere durch die fortschreitende Integration von KI in soziale Plattformen und die damit verbundene Automatisierung von Interaktionen. Es gilt, authentische und menschliche Kommunikation aufrechtzuerhalten, während gleichzeitig KI-Tools effizient genutzt werden. Zudem erfordert die zunehmende Fragmentierung der Social-Media-Landschaft eine Anpassung der Strategien, um auf verschiedenen Plattformen konsistente und zielgruppengerechte Inhalte bereitzustellen.
BVCM: Was wird 2026 die wichtigste Social-Media-Plattform sein?
Mattescheck: Es ist schwer vorherzusagen, welche Plattform 2026 dominieren wird, doch ein Trend ist klar: Immer mehr Nutzer und Unternehmen suchen Alternativen zu den großen Tech-Konzernen. Dezentrale Netzwerke wie das Fediverse (z. B. Mastodon) oder neue Plattformen, die auf Datenschutz, Transparenz und Unabhängigkeit setzen, könnten an Bedeutung gewinnen. Auch Community-orientierte Plattformen, die stärker auf direkten Austausch und spezialisiertes Networking setzen, denken wir an Reddit, könnten wachsen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob sich diese Alternativen langfristig gegen die etablierten Big-Tech-Plattformen behaupten können. Wichtig ist, dass wir nicht nur den Status quo beobachten, sondern aktiv hinterfragen, welche Social-Media-Landschaft wir für die Zukunft gestalten wollen.

BVCM: Wie kann die Branche noch professioneller werden?
Mattescheck: Die Professionalisierung der Branche kann durch kontinuierliche Weiterbildung, den Austausch bewährter Praktiken und die Etablierung von Standards vorangetrieben werden. Veranstaltungen wie die SMMDays tragen dazu bei, Fachwissen zu verbreiten und Netzwerke zu stärken. Zudem ist die Implementierung ethischer Richtlinien im Umgang mit Nutzerdaten und KI ein wichtiger Schritt, um Vertrauen bei der Zielgruppe aufzubauen.
BVCM: Was macht den Rheinwerk-Verlag so besonders?
Mattescheck: Oh, das ist aus unserer eigenen Perspektive gar nicht so einfach zu beantworten. Wir versuchen, einfach nur gute Bücher zu machen. Aber ein Markenzeichen des Verlags ist sicher die hohe Qualität der Publikationen. Bücher von Rheinwerk werden von Expert*innen auf ihrem Gebiet geschrieben, intensiv lektoriert und mit einem klaren Praxisfokus entwickelt. Leserinnen und Leser können sich darauf verlassen, dass sie fundiertes Wissen erhalten – sei es zu Programmiersprachen, UX-Design, Online-Marketing oder KI. Die Bücher zeichnen sich durch eine klare Didaktik, verständliche Sprache und praxisorientierte Beispiele aus, sodass sowohl Einsteiger als auch Profis davon profitieren. Was uns meistens auch besonders gut gelingt, ist die frühzeitige Identifikation von Themen, die die Branche bewegen. Ob es um KI-gestützte Content-Erstellung, UX-Writing, Data Science oder digitale Barrierefreiheit geht – wir versuchen am Puls der Zeit zu sein. Dabei entstehen nicht nur tiefgehende Fachbücher, sondern auch praxisorientierte Anleitungen für die tägliche Arbeit.
BVCM: Wie viele Bücher verkauft der Rheinwerk-Verlag pro Jahr?
Mattescheck: Rheinwerk ist seit 2011 der führende Verlag für Fachliteratur zu Computing, Fotografie und Design. Das kommt nicht von ungefähr. Wir verlegen im Jahr über 150 Titel und achten darauf, dass wir mit den Themen stets am Puls der Zeit sind. Entsprechend hoch ist auch das Interesse unserer Leserschaft. Da eine genaue Zahl zu nennen ist schwierig, da wir jedes Buch auch als E-Book anbieten.
BVCM: Gibt es einen Trend zurück zum gedruckten Buch?
Mattescheck: In den letzten Jahren ist ein Trend zu beobachten, der eine Renaissance des gedruckten Buches andeutet. Viele Leser schätzen die Haptik und das Leseerlebnis physischer Bücher, insbesondere in Nischenmärkten und bei hochwertigen Fachpublikationen. Dennoch bleibt der digitale Markt ein wachsender Sektor, und viele Verlage, einschließlich Rheinwerk, bieten daher sowohl gedruckte als auch digitale Formate an. Ein besonderer Tipp von mir: Unser digitales Abo Rheinwerk 365, bei dem man Zugriff auf alle wichtigen Bücher seines Themas hat. Zu finden unter https://www.rheinwerk-verlag.de/rheinwerk-365/abo/ Und wenn die Wahl zwischen Print und E-Book allzu schwerfällt: Für nur 5 Euro mehr gibt es beides bei uns im Bundle. Nur bei uns. Direkt auf der Website.
BVCM: Stichwort Hass und Hetze in den Kommentarspalten: Wie geht der Rheinwerk-Verlag damit um?
Mattescheck: Der Rheinwerk Verlag legt großen Wert auf einen respektvollen und konstruktiven Dialog mit seiner Leserschaft. Besonders wichtig ist uns, dass für Hass und Hetze in Kommentarspalten kein Raum ist. Und auch bei Leser*innen-Rückmeldungen suchen wir das konstruktive Gespräch, wenn ein üblicher Rahmen verlassen ist.
BVCM: Haben Sie besondere Empfehlungen für den Umgang mit KI?
Mattescheck: Im Umgang mit Künstlicher Intelligenz empfiehlt es sich, diese Technologien als unterstützende Werkzeuge zu betrachten, die repetitive Aufgaben erleichtern und kreative Prozesse fördern können. Wichtig ist dabei, ethische Aspekte zu berücksichtigen, Transparenz zu wahren und den menschlichen Faktor nicht zu vernachlässigen. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen von KI trägt dazu bei, ihren Einsatz verantwortungsvoll und effektiv zu gestalten.
BVCM: Was macht Köln als Location so besonders?
Mattescheck: „Kölle“ ist immer eine Reise wert. Das muss ich als Kölner natürlich sagen. Aber als Veranstaltungsort besticht es durch seine zentrale Lage und hervorragende Verkehrsanbindung. Die Stadt bietet eine reiche kulturelle Vielfalt, historische Sehenswürdigkeiten wie den Kölner Dom und eine lebendige Kreativszene. Für Teilnehmer der SMMDays bietet Köln somit nicht nur fachlichen Input, sondern auch ein inspirierendes Umfeld für Networking und Austausch. Und wenn die Stadt manchmal ein bisschen chaotisch und unorganisiert erscheint, dann gehört das zum Charme von Köln.
BVCM: Was darf man in Köln nicht verpassen, wenn man vor Ort ist?
Mattescheck: Bei einem Besuch in Köln sollte man neben dem Kölner Dom auch das Rheinufer erkunden, das zu Spaziergängen und entspannten Momenten einlädt. Das Belgische Viertel gleich um die Ecke vom Veranstaltungsort lockt mit seinen Boutiquen, Cafés und Galerien und vermittelt einen authentischen Eindruck des urbanen Lebensgefühls der Stadt. Ein Abstecher in ein traditionelles Brauhaus, um ein Kölsch zu probieren, rundet das Köln-Erlebnis ab.
BVCM: Herr Mattescheck, vielen Dank für das Gespräch!
